Kinder der Mülldeponie

Foto: Ruhani Kaur

Trotz jahrzehntelanger Reformen geht die Kinderarbeit in Indiens Städten, Slums und Dörfern weiter. Von Schmuck herstellen, zu Feuerwerkskörper verarbeiten bis hin zu Lumpen sammeln auf Mülldeponien – eine große Anzahl von Kindern lebt am Rande der Gesellschaft, ihrer Kindheit beraubt und der Möglichkeit, ihr Potenzial zu verwirklichen.

Das Anti-Child-Labour-Projekt von Plan International, das in Zusammenarbeit mit der Human Dignity Foundation und der Nichtregierungsorganisation Mahita durchgeführt wird, soll Kindern in Hyderabad, die zur Kinderarbeit gezwungen werden, helfen. Das Projekt unterstützt Betreuerinnen und Betreuer mit Krediten zur Gründung von Kleinunternehmen und erleichtert somit die Rückkehr der Kinder in die Schule.

Die 13-jährige Sarah ist Mutter, arbeitet als Lumpensammlerin auf einer Mülldeponie neben ihrem Haus am Stadtrand von Hyderabad. Aufgrund der extremen Armut der Familie musste Sarah fast vier Jahre lang als Hausangestellte arbeiten. Sie fing um neun Uhr morgens an zu arbeiten, reinigte Geschirr, wischte den Boden und wusch die Kleider für ihren Arbeitgeber.

Verkäuferin an der Theke ihres kleinen Ladens.
Durch einen kleinen Geschäftskredit von Plan konnte ihre Großmutter eine Teestube und einen kleinen Laden aufbauen. Ruhani Kaur

Sie lebt nun bei ihrer Großmutter, nachdem sich die psychische Gesundheit ihrer Mutter verschlechtert hatte. Es dauerte Monate, bis sie zur Schule gehen konnte. Plan International unterstützte die Familie, indem sie ihrer Großmutter einen kleinen Geschäftskredit gewährten. Damit konnte sie eine Teestube und einen kleinen Laden aufbauen und damit Sarahs Ausbildung finanzieren.

Junge steht neben Mauer auf einer Straße.
Um auf Hyderabads größte Mülldeponie zu gelangen, kletterte der 12-jährige Prabhat über Zäune oder Mauern. Ruhani Kaur

„Ich bin oft über die Mauer gesprungen oder durch den Zaun geklettert, habe meine Taschen gefüllt und es dann verkauft.“

Prabhat (12)

Der 12-jährige Prabhat arbeitete auf Hyderabads größter Mülldeponie als Lumpensammler. „Ich bin oft über die Mauer gesprungen oder durch den Zaun geklettert, habe meine Taschen gefüllt und es dann verkauft“, sagt Prabhat.

Plan International stellte Prabhats Mutter ein kleines Geschäftsdarlehen zur Verfügung, mit dem sie einen Laden eröffnete. Das Geld, das sie verdient, erlaubt ihr, ihre Kinder zur Schule zu schicken. Prabhat besucht derzeit eine Brückenschule, die ihm hilft, den Lernstoff nachzuholen, bevor er eine reguläre Schule besuchen kann.

Prabhat sitzt auf Schulhof mit anderen Kindern.
Dank Plan konnte Prabhats Mutter einen kleinen Laden eröffnen, um ihm die Schule zu finanzieren. Ruhani Kaur

Der 7-jährige Manikanta war früher ein Lumpensammler. Er lebt in einem Slum gegenüber von Hyderabads Mülldeponie. Auch er ist jetzt in der Brückenschule, wo er die Stunden genießt und sich auf die reguläre Schule freut.

Manikanta auf einer Schaukel vor einer Hütte.
Der 7-jährige Manikanta genießt jede Stunde in der Schule. Ruhani Kaur
Yasmani und ihr Sohn vor einem Haus.
Durch einen Kredit von Plan International konnte Yasmani ihr Geschäft ausweiten und ihrem Sohn die Schule finanzieren. Ruhani Kaur

Yasmani litt in ihrer Kindheit an Polio/Kinderlähmung. Obwohl ihre Tochter die Schule besucht, wurde ihr Sohn Uday bei einem Besuch von Projektmitarbeitern auf der Müllkippe gefunden. Yasmani nahm einen Kredit an, um ihr Geschäft im Rahmen des Lebensunterhaltsplans von Plan International auszuweiten. Sie hat dadurch ihr Einkommen erhöht und ermöglicht dadurch, dass Uday wieder die Schule besuchen kann.

Seit der Gründung des Anti-Child-Labour-Projekts von Plan International vor drei Jahren wurden fast 16.000 Kinder vor der Kinderarbeit gerettet und konnten wieder zur Schule zu gehen.

Uday mit Ranzen und Schulbuch auf dem Schoß.
Fast 16.000 Kindern wurde dank des Anti-Child-Labour Projekts der Zugang zu Bildung ermöglicht. Ruhani Kaur

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