Luisa Gaffga: "Menschen, die glücklich sind, würden nie andere hassen."

Foto: Luisa Gaffga

Luisa Gaffga teilt auf Instagram Beiträge zu den Themen Selbstliebe, Kreativität und Veganismus - und bekommt dafür nicht nur Likes, sonern auch viel Hate. Wie sie damit umgeht und was sie anderen Betroffenen rät, erfahrt ihr hier.

„Online-Belästigung ist etwas, dass wir jeden Tag sehen, egal wo wir uns in den sozialen Medien bewegen. Ich denke, einer der Gründe, warum es online so viel Mobbing gibt, ist, dass sich die Menschen hinter einem Bildschirm verstecken können. Sie denken nicht wirklich darüber nach, wie es am anderen Ende aussieht. Als Bloggerin bekomme ich häufig schlimme Nachrichten – das geht von ‘Oh, du bist dick‘ oder ‘Du bist so dumm‘ über Schuldzuweisungen, so nach dem Motto, ich wäre selbst Schuld daran, wenn ich eine Essstörung hätte und ich würde damit nur Aufmerksamkeit wollen, bis hin zu Morddrohungen und dass ich es verdiene, zu sterben.

Je mehr Anhänger:innen ich hatte, desto größer wurde auch der Hass. Ich lasse das normalerweise nicht an mich heran und habe hart an meinem Selbstbewusstsein gearbeitet, weshalb ich die meisten dieser Kommentare ignorieren kann. Aber es gibt immer noch Worte, die mich wirklich tief treffen.

Illustration mit drei weiblichen Köpfen.
#FreeToBeOnline thecosmicfeminist
Portrait von Luisa mit lockigen Haaren.
Luisa rät: Mach dein Ding und sag deine Meinung! Luisa Gaffga

Was ich lernen musste, war: Menschen, die glücklich sind, würden nie andere hassen. Weil sie es nicht nötig haben. Die Hasser da draußen haben für mein Empfinden eines gemeinsam: ein geringes Selbstwertgefühl. Sie sehen, dass du selbst glücklich bist oder heute gut aussiehst oder was auch immer und werden neidisch. Oder sie glauben, dass sie belästigen müssen, um ‘cool‘ zu sein.

„Es gibt keinen Grund, warum du deine kostbare Energie an jemanden verschwenden solltest, der es nicht verdient.“

Luisa (20), Bloggerin und Betroffene von digitaler Gewalt

Ich verstehe nicht, warum Mobbing für manche Leute immer noch lustig oder cool ist, aber leider gibt es Freundesgruppen, die wollen, dass ihre Mitglieder mobben. Ich lasse nicht zu, dass solche Personen gewinnen oder an mich herankommen. Das ist mein Leben, das ist mein Körper. Deshalb mein Rat: Hab deine eigene Meinung und mach dein eigenes Ding. Reagiere nie auf hasserfüllte Kommentare oder Nachrichten. Lösche sie, blockiere die Person und melde sie.

Es gibt keinen Grund, warum du deine kostbare Energie an jemanden verschwenden solltest, der es nicht verdient. Lass sie einfach los, denn du kannst ihre Meinung in der Regel nicht ändern. Versuch gar nicht erst, dich so zu erklären, damit sie dich verstehen, denn den meisten geht es nicht darum, wirklich verstehen zu wollen. Deshalb: Löschen, blockieren, melden! Immer!

Ich hoffe, dass meine Worte und Schritte dir helfen werden, einen Tyrannen nicht gewinnen zu lassen.“

Mehr von Luisa lest ihr in ihremBlog.

Aktiv gegen digitale Gewalt

Hast du selbst Erfahrungen mit Online-Gewalt gemacht? Hier findest du Hilfe:

Mädchen und Frauen, die digitale Gewalt erleben, können sich in Deutschland auch an den Bundesverband der Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe (bff) wenden.

Dieser ist die wichtigste Anlaufstelle in Deutschland und leistet den hauptsächlichen Anteil der ambulanten Beratung und Hilfestellung für weibliche Opfer von Gewalt.

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