Foto © Plan International / Vivek Singh

Generation Change!

Junge Aktivist:innen fördern

Junge Menschen machen fast die Hälfte der Weltbevölkerung aus, doch wichtige politische und gesellschaftliche Entscheidungen werden meist ohne sie getroffen. Dabei geht es vor allem um ihre Zukunft. Plan International und die Stiftung Hilfe mit Plan setzen sich seit vielen Jahren dafür ein, dass die Teilhabe junger Menschen gestärkt wird. Ihre Stimmen sollen gehört werden, sie sollen mitgestalten und sich selbst für ihre Rechte und Anliegen einsetzen können. Das ist jedoch oft mit Gefahren verbunden.

Ziel unseres neuen Programms „Generation Change! Junge Aktivist:innen fördern“ ist es, junge Menschen, und insbesondere junge Frauen, schnell und unbürokratisch in ihrem Aktivismus zu unterstützen. Dabei setzen wir auf bedarfsgerechte Einzelfallhilfe. Junge Menschen können die Hilfe in persönlichen Notsituationen aber auch für eine längerfristige Unterstützung erhalten. Wir übernehmen z.B. Kosten für juristische oder medizinische Hilfe, ermöglichen die Teilnahme an internationalen Konferenzen oder fördern die Vernetzung und Weiterbildung der Aktivist:innen. So können wir zu ihrem individuellen Schutz beitragen und sie zielgerichtet stärken, für ihre Rechte einzutreten – und damit gesellschaftlichen Wandel fördern.

Das Programm unterstützt folgende Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs)
Projektzeitraum

von Juni 2022
bis Juni 2024

Zielgruppe

Junge Aktivist:innen in 27 Ländern in Afrika, Asien und Lateinamerika, in denen die Situation für Aktivist:innen
besonders gefährlich ist

So hilft das Programm

  • individuelle Einzelfallhilfe
  • Soforthilfe in Notsituationen
  • Schulungen für Aktivist:innen
  • Förderung von Capacity Building

 

So funktioniert die Einzelfallhilfe

Wir haben 27 Fokusländer in Afrika, Asien und Lateinamerika identifiziert, in denen die Situation für Aktivist:innen besonders prekär ist. Einzelpersonen aber auch kleine zivilgesellschaftliche Organisationen aus diesen Ländern, können über ein einfaches Formular finanzielle Unterstützung beantragen. Die Anträge werden von den Expert:innen von Plan International innerhalb weniger Tage geprüft und beschieden. So wollen wir gewährleisten, dass die Hilfe möglichst zeitnah und zielgerichtet bei den Aktivist:innen ankommt. Wir hoffen, mit diesem Ansatz insbesondere Personen zu erreichen, die akut auf Hilfe angewiesen sind und deren Lebensumstände es nicht zulassen, aufwendige Förderungen zu beantragen. Entstanden ist dieser Ansatz, nachdem junge Aktivist:innen befragt wurden, welche Art der Unterstützung ihnen am meisten helfen würde.

Situationen, in denen individuelle Hilfe beantragt werden kann, sind zum Beispiel:

  • Juristische Notlage: In vielen Ländern werden Aktivist:innen verfolgt und z.T. vor Gericht gestellt. Wir helfen ihnen, wenn Kosten für ihren rechtlichen Beistand anfallen.
  • Medizinischer Notfall: In Krankheitsfällen ist oft schnelle Hilfe gefragt. Deshalb können z.B. Gelder für Medikamente, Behandlungen oder auch psychosoziale Unterstützung beantragt werden.
  • Teilnahme an Veranstaltungen: Um sich mit ihren Anliegen Gehör zu verschaffen, müssen Aktivist:innen an Veranstaltungen wie internationalen Konferenzen teilnehmen können. Dafür fehlt vielen das Geld. Wir helfen, Reisekosten wie Flugtickets, Übernachtungen etc. zu finanzieren.
  • Schulungen: Wir ermöglichen Trainings zu Themen wie Umweltschutz, Menschenrechte, Gleichberechtigung u.ä. für zukünftige Aktivist:innen, die ihr Wissen wiederum an andere Freiwillige weitergeben können. So potenziert sich die Wirkung unserer Förderung.
  • Schutz: Aktivist:innen können in bedrohliche Situationen geraten. Wir übernehmen z.B. Kosten für temporäre Unterkünfte, wenn sie in ihrem Zuhause nicht mehr sicher sind, oder helfen bei der Beschaffung von Ausreisedokumenten.
  • Capacity Building: Auch eine längerfristige Förderung ist möglich. Wenn die Antragsteller:innen nachweislich als Aktivist:innen tätig sind, können sie Unterstützung beantragen, die zu ihrer persönlichen Entwicklung beiträgt. Dies kann in Form eines Bildungsstipendiums o.ä. geschehen.

Sie interessieren sich für eine Förderung dieses Projekts? Rufen Sie uns an: 040/607 716-260 Wir beraten Sie gern!

 

Shrinking Civic Spaces: Ein gefährlicher globaler Trend

Zivilgesellschaftliche Organisationen und Aktivist:innen auf der ganzen Welt geraten zunehmend unter Druck – nicht nur in Ländern mit repressiven oder autokratischen Regierungen, sondern auch in Demokratien. Zwar haben neue Technologien in den letzten zehn Jahren dazu beigetragen, dass Proteste gegen herrschendes Unrecht eine größere Aufmerksamkeit erhalten: Über das Internet und soziale Medien können sich Aktivist:innen z.B. besser vernetzen, kommunizieren und organisieren – und erreichen eine größere Öffentlichkeit. Doch gleichzeitig sind sie dadurch neuen Gefahren ausgesetzt. Regierungen weltweit reagieren, indem sie neue Gesetze erlassen, um fundamentale Rechte wie die Meinungs-, Vereinigungs- und Versammlungsfreiheit einzuschränken. Wer sich kritisch äußert, kann zu langen Haftstrafen verurteilt werden. Die Verbreitung von Fake News wird genutzt, um Aktivist:innen zu diskreditieren. Fälle von Drohungen und Gewalt gegenüber Andersdenkenden häufen sich. Der Ausdruck „Shrinking Civic Spaces“ beschreibt diesen globalen Trend der zunehmenden Einschränkung von zivilgesellschaftlichen Handlungsspielräumen.

Foto © Susanne Baade

"Selbst meine Mutter und meine Schwestern teilen meine Sicht auf die Welt und auf unsere Rechte nicht unbedingt. Ich habe oft Angst um meine Sicherheit. Viele von uns Frauen haben das."

Mayra (25) aus Guatemala setzt sich seit ihrer Jugend für die Rechte von Mädchen und Frauen ein. In ihrer Heimat ist sie deshalb oft Anfeindungen ausgesetzt. Wir wollen Aktivist:innen wie sie stärken und unterstützen, damit sie sich dauerhaft für ihre Anliegen und Themen einsetzen können.

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Ausführliche Beschreibung

Hinweis: Die Bilder stammen z.T. aus ähnlichen Plan-Projekten im Land.