Foto © Plan International | Bild stammt aus einem ähnlichen Plan-Projekt in Simbabwe.

Bessere Schulbildung in Simbabwe

Dieses Projekt wurde bereits erfolgreich umgesetzt.

In Simbabwe gibt es vor allem in ländlichen Gebieten große Herausforderungen im Bildungsbereich. Viele Schulen sind überfüllt, schlecht ausgestattet und es herrscht ein Mangel an qualifiziertem Lehrpersonal. Oft gehen die Kinder nur unregelmäßig zur Schule.

Weil sie kilometerlange Schulwege zu Fuß zurücklegen müssen, übernachten viele Schulkinder in einfachen, nicht überwachten Unterkünften in Schulnähe. Insbesondere Mädchen sind dabei einem hohen Risiko von sexueller Gewalt ausgesetzt. In nahezu allen Sekundarschulen in der Projektregion Chipinge und Mutare (Manicaland) fehlt es zudem an Waschräumen für Mädchen. Während ihrer Menstruation bleiben die Schülerinnen deshalb häufig zu Hause und verpassen den Unterricht. Auch nach der Schule sind die Perspektiven für Jugendliche schwierig. Denn die lokale Wirtschaft bietet nur wenige Arbeitsplätze und der Zugang zu Ausbildungen ist begrenzt.

Das Projekt soll Mädchen und Jungen im ländlichen Chipinge qualitativ hochwertige und inklusive Bildung ermöglichen und ihre Zukunftsperspektiven verbessern.

Themenschwerpunkt

Bildung,
Kinderschutz,
Kinderrechte

Projektzeitraum

von August 2019
bis August 2023

Zielgruppe

6.640 Kinder und Jugendliche sowie weitere 3.000 Gemeindemitglieder in den Projektregionen Chipinge und Mutare

So hilft das Projekt

„Die Aufklärungskurse haben mich stärker gemacht und bewirkt, dass ich nach vorne schauen kann. Die Bildung meiner Kinder wird sich sehr verändern, wenn wir das Schulgebäude fertiggestellt haben. Ich werde meinen Kindern immer beibringen, dass sie die Bildung wertschätzen sollen, weil es eine lebenslange Investition ist. Mädchen sollten nicht auf sich selbst herabsehen. Sie sollten ihre Meinung frei äußern. Nur Bildung kann eine Person befreien.“

Gertrude (34), Teilnehmerin des Projekts
Lesen Sie ihre ganze Geschichte

Foto © Plan International | Da es zu wenig Klassenräume gab, musste der Unterricht im Freien stattfinden.

 

  • Bessere Lernbedingungen

Viele Schulen in der Projektregion sind überfüllt, sodass der Unterricht für die meisten Kinder im Freien stattfindet. Hitze, Regen und staubiger Wind erschweren das Lernen. Um für die Kinder bessere Lernbedingungen zu schaffen, werden im Rahmen des Projekts neue Klassenräume mit kinderfreundlicher Ausstattung errichtet. Außerdem werden die Räume mit einem Pult für die Lehrkraft sowie einem abschließbaren Schrank für die Lehrmaterialien ausgestattet. Zudem werden in Schulnähe Wohnhäuser für mindestens drei Lehrkräfte und ihre Familien gebaut. Durch Fortbildungen für das Lehrpersonal und lokale Behörden verbessert das Projekt die Qualität des Schulunterrichts. Dabei erhalten sieben Mitarbeitende des Bildungsministeriums sowie 30 Lehrkräfte der sechs Projektschulen Informationen über geschlechtssensible Pädagogik, Gleichberechtigung und Kinderschutz. Regelmäßige Auffrischungskurse und Prüfungsbesuche sorgen dafür, dass die neuen Themen nachhaltigen Eingang in den Unterricht finden.

Foto © Plan International | Dieses Wohnheim wurde bei einem ähnlichen Plan-Projekt in Simbabwe gebaut.

 

  • Wohnheime für Mädchen

Viele Schülerinnen und Schüler praktizieren das sogenannte „bush boarding“: Sie übernachten in einfachen, unsicheren Unterkünften in der Nähe ihrer Schulen. Um dieser Praxis entgegenzuwirken, wird an zwei Sekundarschulen je ein Mädchenwohnheim gebaut. Jedes Wohnheim kann 45 Mädchen beherbergen. So verfügt jedes Gebäude über sieben Schlafräume mit mindestens sechs Betten, die mit Matratzen, Kissen und Bettwäsche ausgestattet werden. Zudem wird jedes Wohnheim einen Leseraum mit Tischen, Stühlen und elektrischem Licht erhalten. Die Küchen der Wohnheime werden außerhalb der Hauptgebäude errichtet.

Foto © Plan International | Diese Toiletten wurden bei einem ähnlichen Plan-Projekt in Kenia gebaut.

 

  • Verbesserte Wasser- und Sanitärversorgung

In einer Grundschule und an vier Sekundarschulen werden im Rahmen des Projekts nach Geschlechtern getrennte und barrierefreie Toiletten gebaut. An den vier Sekundarschulen beinhalten die Sanitäranlagen auch Waschräume für Mädchen, die ihnen Privatsphäre für die Menstruationshygiene bieten. Insgesamt werden 2.022 Schülerinnen vom Bau der Sanitäreinrichtungen profitieren. Des Weiteren verbessert das Projekt die Trinkwasserversorgung an drei Projektschulen. Dafür wird in Zusammenarbeit mit einem lokalen Partner an jeder der Schulen ein Brunnen gebohrt. So bekommen 1.333 Schulkinder und 29 Lehrkräfte Zugang zu sauberem Wasser. Für die Begleitung und Kontrolle der Baumaßnahmen werden 60 Mitglieder bereits bestehender Schulkomitees in Projektmanagement und Buchführung geschult.

Foto © Plan International | Die Kinder arbeiten mit ihren Lehrerinnen und Lehrern in dem Gemüsegarten.

 

  • Gemüsegärten für eine gesunde Ernährung

Mit Unterstützung der Schulkomitees wird an jeder Schule ein Gemüsegarten angelegt. 2.846 Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe nehmen an Workshops zu ausgewogener Ernährung teil und lernen, wie sie aus dem selbst angebauten Gemüse nahrhafte Gerichte zubereiten. An jeder Schule unterstützen Ernährungsclubs mit bis zu 50 Mitgliedern diese Aktivitäten.

Foto © Plan International | Gemeindemitglieder besuchen einen Aufklärungskurs.

 

  • Die Rechte von Mädchen stärken

Das Projekt stärkt Mädchen und ihr Recht auf Bildung. Dafür werden an allen Projektschulen Jugendklubs gegründet, die auf dem von Plan International entwickelten „Champions of Change“­-Modell basieren: Mädchen lernen, wie sie sich selbstbewusst für ihre Rechte einsetzen und ihren Bildungsweg beeinflussen können. Jungen erfahren, wie sie sich aktiv für die Gleichstellung der Geschlechter engagieren. Auch auf Gemeindeebene werden in dem Projekt jährliche Veranstaltungen zu Themen der Gleichberechtigung, der Bedeutung von Bildung – vor allem für Mädchen – und den negativen Folgen von Kinderheirat organisiert. Die Veranstaltungen erreichen insgesamt rund 1.800 Gemeindemitglieder. In regelmäßigen Treffen mit traditionellen und religiösen Autoritäten wird über soziale und kulturelle Normen gesprochen, die Kinderheirat begünstigen und die Rechte junger Mädchen einschränken. So soll erreicht werden, dass sich die Gemeindeautoritäten stärker für die Einhaltung der Rechte von Kindern und Frauen einsetzen.

Foto © Hartmut Schwarzbach | Kinder und Jugendlich müssen teils weite Strecken zur Schule laufen.

 

  • Berufliche Perspektiven für Jugendliche

Auch die berufliche Ausbildung von 100 Jugendlichen, die die Schule beendet oder abgebrochen haben, wird in dem Projekt gefördert. In Trainings werden ihre sozialen Kompetenzen gestärkt und gemeinsam mit ihnen ermittelt, welche Arbeitsfelder zu ihren Wünschen und Fähigkeiten passen. Im Anschluss nehmen die Jugendlichen an entsprechenden beruflichen Schulungen teil. Ein Starter Kit zum Berufseinstieg soll ihnen den Schritt in die Selbstständigkeit ermöglichen. In Zusammenarbeit mit dem Arbeitsministerium findet zudem jährliche eine Berufsmesse statt, um die Jugendlichen mit lokalen Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern zu vernetzen.

Foto © Plan International | Cabs freut sich auf das neue Wohnheim.

„Eigentlich hatte ich geplant, die Schule nächstes Jahr zu verlassen. Aber jetzt möchte ich weiter zur Schule gehen, weil ich eine gute Unterkunft bekommen kann. Ich möchte später die Universität besuchen und Ärztin werden.”

Cabs (17), Teilnehmerin des Projekts

Cabs geht in die dritte Klasse einer Sekundarschule in dem Distrikt Chipinge in Simbabwe. Doch da ihre Eltern arm sind und ihr Dorf weit von ihrer Schule entfernt liegt, musste sie an unsicheren Orten in der Nähe ihrer Schule unterkommen. Nun baut Plan International ein Mädchenwohnheim für die Schülerinnen ihrer Schule, die wie sie schlechte Wohnbedingungen haben.

Lesen Sie hier Cabs ganze Geschichte.

Dieses Projekt wurde dank großzügiger Spenden bereits erfolgreich umgesetzt. Sie möchten ein Projekt wie dieses fördern? Rufen Sie uns an: 040/607 716-260 Wir beraten Sie gern!