Foto © Plan International / Ruth Catsburg

„Was mir am Herzen liegt…“ – Interview zum Thema Gleichberechtigung mit Kim Ducho, Global Youth Influencer

von Stiftung Hilfe mit Plan

 

Sie ist Mitglied im Jugendbeirat und kämpft gegen überkommene Geschlechterrollen: Kim Ducho hat für Plan an der Internationalen Konferenz Women Deliver in Vancouver teilgenommen. Und sich auf dem weltgrößten Treffen für Frauenrechte mit Expert*innen aus aller Welt ausgetauscht.

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„Power, Progress, Change“ – so lautete in diesem Jahr das Motto der Konferenz. Unter den 9000 Teilnehmer*innen aus aller Welt waren 1900 Jugendliche. Was hat Sie am meisten überrascht?

Spannend fand ich die Aktion eines Künstlers, der eine von den Teilnehmer*innen gemalte Leinwand um die Welt reisen lässt, um Gespräche über die gesellschaftliche Stellung von Mädchen und jungen Frauen anzuregen. 

Oder auch eine Projektidee aus Honduras, die jungen Frauen und Mädchen die Möglichkeit zur Selbstinformation und Aufklärung bietet – durch die Sicherung eines Zugangs zum Internet für sie.

Hatten Sie ein bestimmtes Ziel vor Augen, bevor Sie nach Vancouver geflogen sind?

Ich habe die Women Deliver Konferenz gemeinsam mit einer Gruppe von 13 anderen Jugendlichen besucht. Einige dieser Jugendlichen im Alter von 17 bis 24 Jahren gehören zur Global Youth Influencer Gruppe von Plan, einem Zusammenschluss von neun Jugendlichen, die die Kampagne „Girls Get Equal“ aus Jugendsicht begleiten. Sie setzen sich für Gleichberechtigung und Teilhabe von Jugendlichen ein.

 

 

Überall auf dem Globus setzen sich Menschen für eine gemeinsame Vision ein.“

#Kim Ducho, Deutschland, Mitglied im Jugendbeirat

Foto © Plan International

Für mich persönlich stand in Vancouver im Vordergrund, mehr über globale Zusammenarbeit zu lernen und mich über Themen auszutauschen, die mir am Herzen liegen. Ich wollte herausfinden, welche Schritte, bzw. Hürden andere in ihren jeweiligen kulturellen und politischen Umfeldern sehen, die Mädchen und jungen Frauen einen gleichberechtigten Weg in die Führungs- und Entscheidungspositionen erleichtern bzw. erschweren.

Wurden Ihre Erwartungen erfüllt?

Ein Austausch über diese Fragen war auf der Konferenz überall zu erleben. Ich konnte meine Überlegungen zu den größten Hindernissen in Deutschland darlegen, insbesondere was den Abbau überkommener Geschlechterrollen und -stereotypen angeht. An den Messeständen oder während der Sessions gab es immer wieder die Möglichkeit, auf Augenhöhe mit Expert*innen zu sprechen. Ich habe mich daher auf der Konferenz teilweise ernster genommen gefühlt, als das bisweilen in meinem Alltag in Deutschland der Fall ist.

Auf der anderen Seite fand ich es enttäuschend, dass die Konferenz nicht dafür genutzt wird, eine finale Erklärung abzugeben oder globale Richtlinien zu entwerfen. Ziel in Vancouver war allein der Austausch. Statt dessen hätte man meiner Ansicht nach ein gemeinsames und starkes Signal in die Welt senden können.

Was haben Sie mit nach Hause genommen?

Das aus diesem Erlebnis entstandene Gefühl der Zusammengehörigkeit und der gegenseitigen Unterstützung war für mich die wichtigste Erfahrung, die mich dazu anregt, neue Gedanken zu fassen und so beispielsweise über die Vermittlung von Geschlechterrollen durch unser Bildungssystem oder auch durch die Stigmatisierung der Menstruation in unserer Gesellschaft neu nachzudenken. 

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Fotos: Plan International / Erik Thallhaug, Plan International

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