Junge Mütter wissen oft nicht, wie sie für ihre Gesundheit und die ihrer Kinder sorgen können.
Junge Mütter wissen oft nicht, wie sie für ihre Gesundheit und die ihrer Kinder sorgen können. © Plan

Schutz vor Frühschwangerschaft

Wenn Mädchen schwanger werden, endet ihre Kindheit. Sie müssen die Schule vorzeitig abbrechen und haben kaum noch Aussichten auf ein selbstbestimmtes Leben. Im Süden Benins klärt unser Projekt Mädchen und Jungen zum Thema Familienplanung auf, um besonders die Zahl der frühen Schwangerschaften bei Mädchen zwischen 15 und 24 Jahren zu verringern. Plan international verbessert zudem die wirtschaftliche Situation von jungen Müttern und ihren Kindern und ermöglicht ihnen Zugang zu angemessenen Gesundheitsdiensten.

Infos zum Projekt

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Dieses Projekt wurde erfolgreich eingeworben. Wir benötigen hierfür keine weiteren Spenden. Gerne können Sie uns jedoch mit der Übernahme einer Patenschaft oder einer Spende in unseren Sonderprojekt-Fonds unterstützen.


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Das Projekt in der Übersicht

Projektregion:
Couffo und Bohicon

Projektlaufzeit:
April 2015 – Dezember 2018

Ziele:

  • Zahl der Teenagerschwangerschaften verringern
  • Gesundheitliche und wirtschaftliche Situation von jungen Müttern und ihren Kindern verbessern

Maßnahmen:

  • Aufklärung zu Familienplanung, sexueller und reproduktiver Gesundheit
  • Gesundheitsangebote für Jugendliche, junge Mütter und Schwangere
  • Wiedereinstieg jugendlicher Mütter in die Schule oder Berufsausbildung

Was uns in Benin erwartete

In Benin bekommen rund 23 Prozent aller jungen Frauen ihr erstes Kind vor dem 18. Geburtstag. Frühe Schwangerschaften sind ein wesentlicher Grund dafür, dass sich der Kreislauf von Armut, mangelnder Bildung und Ausgrenzung von Generation zu Generation weiter fortsetzt.

Wenn Mädchen schwanger werden, endet ihre Kindheit. In Benin bekommen rund 23 Prozent aller jungen Frauen ihr erstes Kind vor dem 18. Lebensjahr. Die Schwangerschaft im Teenageralter birgt ein hohes gesundheitliches Risiko, zahlreiche junge Frauen leiden an Blutarmut oder Bluthochdruck. Bei einer sehr jungen Mutter ist der Körper zudem noch nicht ausgewachsen. Viele Säuglinge kommen zu früh oder untergewichtig zur Welt. Sie sind sehr schwach und anfällig für Infektionen. Frühe Verheiratung, wirtschaftliche Abhängigkeit, fehlendes Wissen über Sexualität und Verhütung sowie mangelnder Zugang zu Gesundheitsangeboten sind Faktoren, die zu frühen Schwangerschaften führen. Eine weitere Ursache ist in den Geschlechterrollen und Normen zu sehen, die junge Frauen wirtschaftlich abhängig machen und ihre Eigenständigkeit verhindern. So erscheint die Mutterschaft den Mädchen oft als die einzige Möglichkeit, um Anerkennung und Respekt zu erlangen.

Jugendfreundliche Gesundheitsdienste

In 22 Gesundheitszentren lernen Hebammen, Krankenschwestern und Pfleger, ihre Gesundheitsangebote an die Bedürfnisse von Jugendlichen, jungen Müttern und Schwangeren anzupassen. So sollen beispielsweise Untersuchungen zur Schwangerschaftsnachsorge mit ersten Schutzimpfungen für Säuglinge zusammengelegt werden, damit die Familien beide Angebote gleichzeitig wahrnehmen können. Außerdem schulen wir mit Hilfe lokaler Partner die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gesundheitszentren darin, wie sie Jugendliche offen und kompetent beraten, eine ungezwungene Atmosphäre bieten und Vertraulichkeit gewährleisten.

Junge Frauen stärken sich gegenseitig

In allen Projektdörfern werden Schwangerengruppen speziell für Mädchen und junge Frauen gegründet. Die Teilnehmerinnen sind bis zu 24 Jahre alt und befinden sich alle in ähnlichen Lebenssituationen. Dieser Umstand macht es ihnen leichter, über ihre Erfahrungen zu sprechen, voneinander zu lernen und sich gegenseitig zu unterstützen. Ehrenamtlich tätige Frauen, die sich bereits in der Vergangenheit durch ihr Engagement ausgezeichnet haben, betreuen und unterstützen die Gruppen. Für diese Tätigkeit werden sie zuvor in alterssensibler Kommunikation mit Jugendlichen, in Schwangerschaftsvorsorge und Geburtsvorbereitung geschult. Die Gruppen treffen sich regelmäßig, um über Gesundheitsfragen und ihre individuellen Fortschritte in der Geburtsvorbereitung zu sprechen. In diesem Rahmen werden auch Schulungen zur Säuglings- und Kinderpflege angeboten. Dabei erhalten die jungen Mütter Informationen über die Bedeutung des Stillens, die Zubereitung von Babynahrung, Fütterungstechniken und Nährstoffbedarf. Zudem lernen sie wichtige Hygienemaßnahmen einzuhalten, Krankheitsanzeichen zu erkennen und den Umgang mit Medikamenten.

Prävention früher Schwangerschaften

In Gruppen unterschiedlichen Alters setzen sich Kinder und Jugendliche mit Themen der Sexualität und reproduktiven Gesundheit, mit geschlechtsspezifischen Normen und Rollen auseinander. In jeder Gemeinde werden hierzu drei bestehende Jugendgruppen identifiziert: Mädchen und Jungen von 10 bis 14 Jahren, Jugendliche im Alter von 15 bis 19 sowie junge Erwachsene bis 24 Jahren, die bereits eigene Kinder haben. In Dialogveranstaltungen werden auch Erwachsene dazu ermutigt, mit Kindern und Jugendlichen offen und auf gleicher Augenhöhe zu kommunizieren, damit Fragen der sexuellen Gesundheit und Familienplanung nicht länger ein Tabu sind. Besonders setzen wir in diesem Projekt auf den Dialog und den Austausch mit Männern. Dafür werden Schulungsmaterialien entwickelt, die Geschlechterrollen und Maskulinität, Risikoverhalten und sexualisierte Gewalt sowie Verantwortung in Bezug auf die reproduktive Gesundheit behandeln.

Bildung und Einkommen ermöglichen

Rund 1.900 Mädchen und junge Frauen, die aufgrund ihrer Schwangerschaft den Bildungsweg abbrechen mussten, unterstützen wir bei der Rückkehr in die Schule oder in eine Berufsausbildung. Um ihnen den Wiedereinstieg zu erleichtern, werden gemeinsam mit den Schulen Auffrischungs- und Nachholkurse für die Mädchen organisiert. Außerdem sensibilisieren wir die Angehörigen der Mädchen, insbesondere Mütter und Schwiegermütter, damit sie die Mädchen bei der Wiederaufnahme des Schulbesuchs unterstützen und sich beispielsweise in dieser Zeit um die Kinder kümmern. Um die wirtschaftliche Situation der jungen Mütter zu stärken, wird in jedem Projektdorf eine Spargruppe gegründet. Diese setzt sich überwiegend aus den Mitgliedern der lokalen Schwangerengruppe zusammen, steht aber auch anderen Mädchen und jungen Müttern offen. Die Gruppen ermöglichen es den Teilnehmerinnen, Einkommen schaffende Maßnahmen umzusetzen, um sich und ihre Kinder finanziell abzusichern.

Ihre Hilfe kommt an!
  • Projektausgaben (83,55 %)
  • Werbeaufwendungen (11,29 %)
  • Verwaltungsaufwendungen (5,16 %)
  • DZI Spendensiegel
  • TÜV NORD
  • eKomi Kundenauszeichnung in Gold