Am 5. März brach in einem Camp in der Region Cox’s Bazar in Bangladesch ein Feuer aus. In Cox's Bazar leben nach Schätzungen der UN etwa 950.000 geflüchtete Rohingya. Das macht die Gegend zur größten Geflüchtetensiedlung der Welt. Die Rohingya sind eine muslimische Bevölkerungsgruppe, die aus ihrer Heimat in Myanmar vertrieben wurde (mehr zu den Hintergründen und der Lage der Rohingya können Sie hier nachlesen).
Das Ausmaß der Situation ist noch nicht abzusehen, die Lage vor Ort ist sehr unübersichtlich: Die Camps sind informelle, dicht bebaute Siedlungen aus Hütten und Zelten, die meist aus Bambus und Planen gebaut wurden. Die Gegend ist hügelig, was gemeinsam mit der dichten Bebauung dazu führt, dass sich die Menschen nicht schnell oder geordnet fortbewegen können. Das erschwert auch die Arbeit von Hilfsorganisationen, Feuerwehr und medizinischen Ersthelfer:innen.
Derzeit sind unsere Kolleg:innen von Plan International Bangladesch vor Ort, um ein sogenanntes Rapid Needs Assessment durchzuführen. Sie analysieren die Lage und sprechen mit den Betroffenen, um zu erfassen, welche Unterstützung vor Ort benötigt wird. Fest steht bisher, dass neben den Hütten und Unterkünften der Menschen viele Sanitäranlagen und medizinische Einrichtungen schwer beschädigt sind.
Besorgniserregend ist auch die Situation der Kinder vor Ort: Im Chaos laufen viele von ihnen unbegleitet durch die Gegend, haben ihre Unterkunft und den Kontakt zu ihren Familien verloren. Sie haben also keinen Ort, an dem sie sicher und geschützt sind.
Bei dem Feuer handelt es sich nicht um den ersten Brand in der Geschichte des Camps. In den letzten Jahren kam es immer wieder vor, dass Brände große Teile der Rohingya-Siedlungen verwüsteten. Der letzte Großbrand brach im März 2021 aus. Damals starben 11 Menschen, und über 10.000 Haushalte wurden obdachlos.
Nach dem letzten Großbrand haben sich die Hilfsmaßnahmen von Plan International vor allem darauf konzentriert, den Schutz und das Wohlergehen von Kindern zu gewährleisten. Es wurden erste Anlaufstellen und kinderfreundliche Räume eingerichtet. An diese konnten sich vor allem Kinder und Jugendliche wenden, die durch den Brand von ihren Eltern getrennt wurden oder ihre Häuser verloren hatten. Die Betroffenen erhielten psychosoziale Unterstützung und viele Kinder konnten so schnell wieder mit ihren Familien zusammengeführt werden. Mehr zu Plan Internationals Nothilfe in Cox's Bazar können Sie hier nachlesen.